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Tipps für sicheres Wandern im Mittelgebirge

Das Wandern ist eine sehr beliebte und auch eine sehr sichere, schöne und gesunde Freizeitbeschäftigung. Doch wer in der freien Natur unterwegs ist, nicht nur in den Bergen sondern auch in der Mittelgebirgslandschaft, bewegt sich sehr oft fernab von gewohnter Infrastruktur. Man muss damit rechnen, keinen oder nur mangelhaften Mobilfunk- / Smartphoneempfang zu haben, der Weg kann in hügeliges, schwieriges Gelände führen – und damit ist man auch gewissen Gefahren ausgesetzt. Wandern ist aber weitaus mehr als nur ein ausgedehnter Spaziergang. Der Übergang vom Spazieren gehen zum fordernden Wandern längerer Strecken bis zur erschöpfenden Tour in bergigem und schwierigen Gelände ist oft fließend. Unerfahrende Wanderer unterschätzen leicht die Folgen nicht sorgfältig geplanter Touren. Dies gilt auch für das Wandern in der Mittelgebirgslanschaft.

Damit die Sicherheit bei Wandern im Mittelgebirge nicht auf der Strecke bleibt, hier ein paar hilfreiche Tipps:


Gesundheit, realistische Selbsteinschätzung
• Wandern ist Ausdauersport und entsprechend fordernd und der Gesundheit förderlich.
• Die Belastung für Herz und Kreislauf setzt Gesundheit (im Zweifel den Hausarzt konsultieren) und eine realistische Selbsteinschätzung der eigenen körperlichen Leistung voraus.
• Zeitdruck vermeiden und das Tempo so wählen, dass man selbst nicht und niemand in der Gruppe außer Atem kommt.


Verpflegung, Proviant
• Keine Wanderung mit leerem Magen oder hungrig oder durstig beginnen.
• Beim Proviant sollte man nie sparen, auch wenn man eine Einkehr geplant hat. Denn gerade, wenn auf dem Weg mal etwas dazwischenkommt und die Tour länger dauert als geplant, ist eine ausreichende, regelmäßige Energie- und Flüssigkeitszufuhr enorm wichtig, um leistungsfähig zu bleiben.
• Besonders auf ausreichende Flüssigkeits- / Wassermitnahme achten.
• Auf Alkohol während der Wanderung verzichten; nach der Wanderung jedoch erlaubt.


Tourenplanung, Karte und Kompass
• Gründliche Vorbereitung auf die Wanderung; eine sorgfältige Planung sind grundlegend. Touren auswählen und planen, die auf die eigenen körperlichen Möglichkeiten und Fitness und auch auf die der Gruppe abgestimmt sind.
• Tourbeginn/Abmarschzeit und Ort festlegen; hierbei Tageszeit und Wanderzeit berücksichtigen.
• Eine gedruckte Wanderkarte (meist Maßstab: 1:25.000) ist ein Muss bei jeder Wanderung/auf jeder Packliste, auch in Zeiten digitaler Karten (Karten-App)!
• Sicherstellen des sicheren (eigenen) Umgangs mit Karte und Kompass. Die Wanderwege sind meist gekennzeichnet. Aber trotz allem muss man in der Lage sein, sich anhand von Karte und Kompass im freien Gelände zurecht zu finden.


Regelmäßige Pausen, genügend Zeit einplanen
• Vermeide Überforderung und Erschöpfung durch regelmäßige, genügend lange Pausen. Rechtzeitige Rast dient der Erholung, dem Genuss der Landschaft und auch der Geselligkeit.
• Essen und Trinken sind notwendig, um Leistungsfähigkeit und Konzentration zu erhalten.
• Man kann die Sicherheit beim Wandern deutlich erhöhen, wenn man sich viel Zeit lässt. Unter Zeitdruck können Gefahren nämlich sehr leicht übersehen werden.
• Achte auch darauf, dass man vor Einbruch der Dunkelheit wieder von der Wanderung zurück ist (ggf. in der Unterkunft). Unter schlechteren Sichtverhältnissen unterwegs verliert man leicht die Orientierung.


Gruppe, Information über Ziel, Route und geplante Rückkehr
• Möglichst nicht allein gehen - zumindest Daheimgebliebene genau informieren; vertrauten Personen über Ziel, Route und geplante Rückkehr Bescheid sagen.
• In der Gruppe immer zusammenbleiben; keiner prescht vor und keiner bleibt zurück.
• Wer allein unterwegs ist, sollte beachten: Bereits kleine Zwischenfälle können zu ernsten Notlagen führen.


Trittsicherheit, Abkürzungen vermeiden
• Trittsicherheit ist ein wesentlicher Schlüssel, um Stürze im Gelände zu vermeiden; Stürze, als Folge von Ausrutschen oder Stolpern, sind die häufigste Unfallursache.
• Zu hohes Tempo oder Müdigkeit beeinträchtigen stark die Trittsicherheit und Konzentration.
• Auf markierten Wegen bleiben; keine vermeintliche Abkürzungen (in unbekanntem Gelände) nehmen. Im weglosen Gelände steigt das Risiko für Orientierungsverlust, Sturz und Zeitverlust. Abkürzungen vermeiden


Wetter und Wettervorhersage beachten
• Auch die leichteste Wanderung kann gefährlich werden, wenn die Witterung plötzlich umschlägt. Ein Wettercheck vorab ist Pflicht - Wetterverhältnisse sowie Wettervorhersage checken und beobachten
• Sollte sich das Wetter auf einer Tour überraschend verschlechtern und man sich nicht sicher ist, das Ziel zu erreichen, dann lieber sofort umkehren. Die eigene Sicherheit geht immer vor.
• Bei Gewittergefahr sollte man grundsätzlich erst gar nicht loswandern. Dennoch kann es sein, dass man auf einer Wanderung von einem Unwetter überrascht wird. Sobald sich also ein Gewitter ankündigt sollte man die Wanderung sofort abbrechen und Schutz suchen.


Ausrüstung, Schuhwerk
• Die Ausrüstung muss der Unternehmung/Wanderung angepasst werden. An die Verhältnisse und Jahreszeit angepasste Kleidung (Zwiebelprinzip!) sollte man unbedingt achten.
• Ein geringes Rucksackgewicht bedeutet weniger Belastung beim Wandern.
• Regen-, Kälte- und Sonnenschutz gehören immer in den Rucksack, ebenso ein Erste-Hilfe-Paket und ein Mobiltelefon.
• Passendes Schuhwerk und passende Wandersocken sind die grundlegenden und wichtigsten Voraussetzungen für eine problemlose Wanderung. Gute Wanderschuhe schützen und entlasten den Fuß und verbessern die Trittsicherheit. Achte bei der Wahl auf perfekte Passform, rutschfeste Profilsohle, Wasserdichtigkeit und geringes Gewicht.


Auf Notfall vorbereitet sein
• Trotz all dieser Vorsichtsmaßnahmen (gründliche Planung  pp.) sollte man auf einen Notfall vorbereitet sein. Die Notfallnummern sollte man kennen.
• Damit man, falls nötig und möglich, selbst Hilfe anfordern und geortet werden kann, sollte man immer ein aufgeladenes und eingeschaltetes! Mobiltelefon/Smartphone auf der Wanderung dabeihaben. Bei längeren Wanderungen an eine Powerbank für das Smartphone (zum Aufladen der Batterie) denken.
• Mit der Notrufnummer 112 kann man in ganz Europa den Notruf absetzen. Kommt man in eine Notsituation, kann man über diese Nummer europaweit Hilfe ersuchen.