Saarburger  Land
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Tipps zur Tourenplanung für Alltagswanderer und Einsteiger 

Wer gerde erst mit dem Wandern beginnt, dem sollen die Ratschläge die Freude am Gehen und auch die Sicherheit erhöhen. Die Hinweise zu Planungen und Durchführungen von Mittelgebirgstouren, von flachen Touren bis zu hügeligen Abenteuern von Alltagswanderern, sollen zu einem erholsamen Wandererlebnis beitragen. Geübtere Wanderer können natürlich ihre ganz eigenen Touren planen.
Hier finden Sie mehr «Tipps zur Sicherheit beim Wandern im Mittelgebirge»

Damit die Wandertour im Mittelgebirge ein erholsames Erlebnis wird, hier ein paar Ratschläge zur Tourenplanung für Alltagswanderer und Einsteiger:
Immer beachten:
Je länger die Wegstrecke/die Etappe, je unbekannter das Terrain/die Landschaft/das Gelände, desto sorgfältiger und umfangreicher die Planungen und Vorbereitungen. Ohne Planung keine Tour.

Wanderstrecke festlegen
• Setzen Sie sich am Beginn Ihrer Vorbereitungen ein klares Ziel - gesundes Eintreffen an Ihrem Zielort.
• Art der Tour festlegen: Tagesstreckentour (Strecke von A nach B) , Rundwanderung (Start und Ziel gleicher Ort), Weitwandern (Pilgertour), Fernwandern, Trekking. Diese Überlegungen bestimmen, über wieviel Kraft und Ausdauer Sie verfügen müssen und welche Ausrüstung Sie benötigen.
• Die Auswahl der Wandertouren erfolgt vom Einfachen zum Komplexen. Das gilt im Hinblick auf die Orientierungsanforderungen, auf die Dauer und auch auf die Wegbeschaffenheit. Planen Sie zunächst kurze Wanderrouten.
• Anfänger sollten am Besten mit gut beschilderten Wanderungen beginnen. Wer es nicht gewohnt ist, im unwegsamen Gelände zu gehen, sollte Schotterpfade oder Steige vorerst meiden, zumindest am Anfang.

Streckenverhältnisse
• Alternativen einplanen, denn oft kommt es anders, als man denkt. Viele Szenarien können eine Abänderung des ursprünglichen Planes zur Folge haben. Ein gesperrter Wegabschnitt, ein sich früher als erwartet entwickelndes Gewitter, Mitwanderer, bei denen die Kräfte schwinden und ähnliches. Wer sich vor Tourbeginn -vor allem bei längeren und/oder anspruchsvollen Strecken- schon mögliche Umkehrpunkte und Alternativvarianten angesehen hat, wird besser und flexibler reagieren und die Tour „retten“ können.
• Handelt es sich bei einem Teilstück um einen schmalen oder teilweise gesicherten Steig, auf dem Absturzgefahr droht, sind Trittsicherheit und Konzentration -vielleicht auch Schwindelfreiheit- gefragt. Hier sollte man sich als Einsteiger ernsthaft fragen, ob dieses Teilstück nicht ausgespart und umgangen werden kann. Im Zweifel umkehren und eine andere Route wandern.
• Rechnen Sie auch mit kurzfristigen aktuellen Sperrungen (Wegebeschädigungen, Holzeinschlag, Jagd).

Proviant
• Der Körper braucht beim Wandern und den Tagestouren vor allem eines: Energie. Die verbrauchten Kalorien beim Wandern müssen zur Erhaltung der Leistung zeitnah ausgeglichen beziehungsweise dem Körper wieder zugeführt werden.
• Das Wichtigste, was Sie immer bei Wanderungen dabei haben sollten, ist ausreichend Flüssigkeit / Wasser. Neben all der leckeren Wanderverpflegung muss IMMER auch an den Flüssigkeitsbedarf gedacht werden.
• Klären Sie Verpflegungsmöglichkeiten für unterwegs ab; ob Rucksackverpflegung erforderlich ist oder ob und wo Einkehrmöglichkeiten vorhanden sind (ACHTUNG: Ruhetage, Öffnungs- und Saisonzeiten bei Einkehrmöglichkeiten beachten).

Weg-Zeit-Berechnung
• Ist die Route geplant und die Länge steht fest, sollte man seine vermutliche Wanderzeit realistisch ermitteln.
• Die Berechnungsmodelle kalkulieren mit dem Richtwert ►von etwa drei Kilometern pro Stunde und 300 Höhenmetern pro Stunde und ►etwa vier Kilometern pro Stunde im flachen Gelände oder auf Forstwegen.
Je nach Wegbeschaffenheit und Kondition ist die ermittelte Dauer nach oben oder unten zu korrigieren. Hinzu kommen noch Pausen.
• Generell sollten Sie ihre Wanderung immer mit genügend Puffer zur Dunkelheit planen, um nicht erst beim letzten Tageslicht (oder noch später) anzukommen.
• Die „richtige“ Wandergeschwindigkeit ist individuell unterschiedlich; aber langsam anfangen und sich nicht überfordern (moderate Wandergeschwindigkeit).

Einzelwanderung
• Ob man lieber alleine oder in Gemeinschaft wandert, ist nicht zuletzt auch eine Mentalitätsfrage. Wandergruppen bieten bei Unfällen pp. mehr Schutz.
• Es gilt, eigenes individuelles Können sowie Kondition ehrlich abzuschätzen. Die Wanderung soll ja ein schönes Erlebnis werden und sich nicht durch Erschöpfung und Frust zu einem gefährlichen Unterfangen wandeln.
• Streckenlänge und Streckenprofil müssen zur Kondition des Wanderers beziehungsweise der Wandergruppe passen. Die  allgemeinen sportmotorischen Fähigkeiten, die aktuelle Fitness und Kondition, die Tagesverfassung und Motivation, die Vertrautheit mit dem jeweiligen Terrain sowie auch von der Gesamtlänge der Tour wirken bei jedem Wanderer unterschiedlich während der Tour. Hinzu kommt noch die Schwere des Rucksacks und das Schuhwerk.

Gruppenwanderung
• Gruppengröße - möglichst kleine Gruppen bilden, denn große, inhomogene Gruppen sind meist langsamer unterwegs als geplant. Die individuelle konditionelle Verfassung kann bei großen Gruppen kaum beurteilt werden. Das heißt, man kann immer (bei allen Vorkommnissen) nur einen Richtwert annehmen, der meist für gut vorbereitete Wanderer bei günstigen Verhältnissen gilt.
• Mitwanderer mit gesundheitlichen Einschränkungen (beispielsweise Rücken-, Hüft- oder Kniebeschwerden, Bluthochdruck oder Herzproblemen) tun sich mit anspruchsvollen Streckenprofilen mit viel Auf und Ab schwer. Für die Planung reicht in der Regel die Berücksichtigung der Person mit der geringsten Ausdauer oder den meisten gesundheitlichen Einschränkungen.
• Informieren Sie alle vorab über die geplante Tour, Wanderzeit und Pausen. So können sich alle auf die Anforderungen vorbereiten, Kleidung, Ausrüstung pp.

Wettervorhersage
• Keine Tour ohne vorher den Wetterbericht zu hören/sichten und sich auf das vorhergesagte Wetter einzustellen.
• Heute bestehen zahlreiche Möglichkeiten -auch kurzfristig- auf Wettervorhersagen zuzugreifen (Internet, Apps, etc.). Einsteiger sollten unbedingt ausgesprochene Schönwettertage mit möglichst geringer Gewittergefahr nutzen. Mit der Zeit lernt man das Wetter „zu lesen“ und Warnsignale wie Quellwolken, die sehr schnell immer größer werden, als Anzeichen für ein Gewitter zu erkennen. Vorzeitige Umkehr und eventuelle Einkehr sollten hier in Betracht gezogen werden.
• Die Tour im Notfall besser abbrechen. Vernunft war noch nie ein Mangel oder eine Schwäche.

Wanderkarten
• Eine gute topografische Wanderkarte (Maßstab 1:25.000) ist eine unentbehrliche Grundlage zur Ausarbeitung der Route. Ergänzend können selbstverständlich digitale Karten (Karten-Apps und Internetportale) bei der Planung und auch später bei der Wanderung benutzt werden. Gleichwohl sollten digitale Karten nie alleinige Grundlage der Planungen und auf der Wanderung sein.
• Eine gedruckte Wanderkarte (meist Maßstab 1:25.000) ist ein Muss bei jeder Wanderung/auf jeder Packliste, auch in Zeiten digitaler Karten (Karten-App)!
• Der verhältnismäßig große Maßstab von 1:25.000 gibt Sicherheit und Orientierung im Gelände. Die hohe Genauigkeit und detailreiche Darstellung sind weitere Kriterien, die Wanderer bis heute zur analogen Karte greifen lassen.
• Im Internet gibt es gutes Online-Kartenmaterial, in spezialisierten Homepages kann man Unterstützung bei der Planung von Wanderungen erhalten. Auch GPS-Freunde können beim Wandern ihr Gerät nutzen. Karten am Smartphone sind gut, sollten allerdings durch Print-Karten unterstützt werden.